Houzzbesuch: Ein Häuslein steht im märkischen Walde
Ein Architektenpaar mit Kind wünschte sich Ruhe und Natur – die Lösung: eine Hütte im Wald, auf einem vom Großvater geerbten Grundstück
Sie sehen auf den ersten Blick lebendig aus – der Fuchs, der Dachs, der Rabe und das Eichhörnchen. Die ausgestopften Tiere vor dem kleinen Holzhaus lassen uns keinen Zweifel: Wir haben uns in einen Märchenwald verirrt – ins tief eingeschneite märkische winter wonderland in Brandenburg. Eigentlich nur vom Fotografen für das Bild arrangiert, inszenieren die wilden Tiere das verwunschene Idyll, in dem eine kleine Leipziger Familie ihren persönlichen Rückzugsort gefunden hat, ganz treffend und könnten immer hier stehen.
Mitten auf einem großen Waldgrundstück, von hohen Kiefernbäumen umgeben, steht es nun seit 2010 – das kleine Holzhaus, gebaut von Silvia Schellenberg-Thaut und Sebastian Thaut vom Architekturstudio Atelier ST. Eine Wochenendhütte, die sie planten, gestalteten – und dann ihr Eigen nannten. Das verheiratete Architekten-Paar aus Leipzig wurde mit diesem Projekt zum eigenen Bauherrn und zeigt auf märchenhafte Weise die Verbindung von Tradition und Moderne.
Auf einen Blick
Hier urlaubt: ein Architektenpaar mit seinem Sohn
In: Klein Köris, Brandenburg
Auf: 62 Quadratmetern (2 Schlafzimmer, 1 Bad)
Experte: Atelier ST, Leipzig
Mitten auf einem großen Waldgrundstück, von hohen Kiefernbäumen umgeben, steht es nun seit 2010 – das kleine Holzhaus, gebaut von Silvia Schellenberg-Thaut und Sebastian Thaut vom Architekturstudio Atelier ST. Eine Wochenendhütte, die sie planten, gestalteten – und dann ihr Eigen nannten. Das verheiratete Architekten-Paar aus Leipzig wurde mit diesem Projekt zum eigenen Bauherrn und zeigt auf märchenhafte Weise die Verbindung von Tradition und Moderne.
Auf einen Blick
Hier urlaubt: ein Architektenpaar mit seinem Sohn
In: Klein Köris, Brandenburg
Auf: 62 Quadratmetern (2 Schlafzimmer, 1 Bad)
Experte: Atelier ST, Leipzig
„Die weißen Teile der Fassade – wie die Öffnungen und Fensterrahmen – sind bewusst gesetzte Akzentuierungen und verweisen zugleich auf das, was einen im Haus erwartet“, so die Architektin. Tritt man ein, sieht man sich – wie könnte es umringt vom Nadelwald auch anders sein – von hellem Kiefernholz umringt, Decke und Böden strahlen weiß lackiert.
Die Holzschränke sind mit neuen Porzellangriffen versehen, die schwarzen Lichtschalter von Berker, im Design der dreißiger Jahre, eine Reminiszenz an das alte Haus sind.
Vom Flur aus gelangt man links in die Küche, rechts ins Bad, während der Weg geradeaus zum sieben Meter breiten Wohnraum führt.
Die Holzschränke sind mit neuen Porzellangriffen versehen, die schwarzen Lichtschalter von Berker, im Design der dreißiger Jahre, eine Reminiszenz an das alte Haus sind.
Vom Flur aus gelangt man links in die Küche, rechts ins Bad, während der Weg geradeaus zum sieben Meter breiten Wohnraum führt.
Angelangt im Herzstück des Waldhauses, beeindruckt dieser offene Raum mit seiner Verkleidung aus weißen Nut-und-Feder-Brettern. „Bis unters Dach sind es beinahe sechs Meter, die wollten wir nutzen und unserem Häuschen neben ganz viel Liebe auch ganz viel Luft geben“, so Schellenberg-Thaut.
Die Schönheit der umliegenden Natur kann man auch von Innen genießen: Die breite Glasfront, die sich über die komplette Fassade erstreckt, lässt sich zur Seite schieben, so dass man auf die weiß lackierte Holzveranda gelangt. Ein nahtloser Übergang des Bodenbelags lässt dann bei geöffneten Türen das Innere mit dem Äußeren verschmelzen. „Ein persönlicher Lieblingsort von mir“, so die Architektin. „Hier sitzen mein Mann und ich gerne zusammen – im Sommer, aber auch windgeschützt im Winter – und brainstormen über neue Projekte, machen Hausaufgaben mit unserem Sohn oder genießen einfach nur die Abgeschiedenheit unseres Ferienhauses.“
Um die Freiheit rundum fühlen und genießen zu können, wollte das Architekten-Paar sein Häuschen nicht mit zu vielen Möbeln vollstellen: Eine Seite des Wohnraums ist mit einem selbstgebauten Esstisch aus Kiefernholz und Stahlrohrgestell, vielen alten und neu lackierten Stühlen von Ikea und der schwarzen Hängelampe „Lolita“ – ein Entwurf von Nika Zupanc für Moooi – besetzt, die wie ein Hut aus den zwanziger Jahren wirkt…
Die Schönheit der umliegenden Natur kann man auch von Innen genießen: Die breite Glasfront, die sich über die komplette Fassade erstreckt, lässt sich zur Seite schieben, so dass man auf die weiß lackierte Holzveranda gelangt. Ein nahtloser Übergang des Bodenbelags lässt dann bei geöffneten Türen das Innere mit dem Äußeren verschmelzen. „Ein persönlicher Lieblingsort von mir“, so die Architektin. „Hier sitzen mein Mann und ich gerne zusammen – im Sommer, aber auch windgeschützt im Winter – und brainstormen über neue Projekte, machen Hausaufgaben mit unserem Sohn oder genießen einfach nur die Abgeschiedenheit unseres Ferienhauses.“
Um die Freiheit rundum fühlen und genießen zu können, wollte das Architekten-Paar sein Häuschen nicht mit zu vielen Möbeln vollstellen: Eine Seite des Wohnraums ist mit einem selbstgebauten Esstisch aus Kiefernholz und Stahlrohrgestell, vielen alten und neu lackierten Stühlen von Ikea und der schwarzen Hängelampe „Lolita“ – ein Entwurf von Nika Zupanc für Moooi – besetzt, die wie ein Hut aus den zwanziger Jahren wirkt…
… während auf der gegenüberliegenden Seite ein Sessel aus den Seventies und eine alte Flohmarkt-Lampe den Ofenplatz komplettieren. „Das Schöne an unserem Ferienhaus ist seine Schlichtheit“, findet Schellenberg-Thaut.
Beheizt wird die Hütte einzig und allein mit diesem kleinen gusseisernen Ofen der belgischen Firma Dovre. Für ein Haus, das meist nur am Wochenende und in den Ferien genutzt wird, ist das die beste Lösung, findet die Architektin. „Außerdem kann keine Heizung der Welt mit der wohligen Wärme eines Kaminfeuers mithalten.“
Beheizt wird die Hütte einzig und allein mit diesem kleinen gusseisernen Ofen der belgischen Firma Dovre. Für ein Haus, das meist nur am Wochenende und in den Ferien genutzt wird, ist das die beste Lösung, findet die Architektin. „Außerdem kann keine Heizung der Welt mit der wohligen Wärme eines Kaminfeuers mithalten.“
Vom Wohnraum aus gelangt man durch eine schmale Tür über eine Stiege zu den zwei Schlafkojen des Hauses. „Ist die Tür geschlossen, verschwindet sie nahezu in der weißen Holzvertäfelung der Wand, so dass auch schon Freunde von uns wirklich zweimal hinschauen mussten, ehe sie den Aufstieg entdeckt haben“, schmunzelt die Leipziger Architektin. Ein amüsantes Detail: das kleine Fenster im Kinderzimmer, das sich zum Wohnraum hin öffnet. „Hier blinzelt unser Sohn gerne mal raus und schaut ob wir schon Frühstück gemacht haben…!“
Über die ebenfalls weiß lackierte Holzleiter klettert man auf der anderen Seite in den 1,20 Meter hohen Zwickel über der Terrasse, der sich, mit Matratzen ausgelegt, für gemütliche Lesestunden eignet, aber auch für spontane Besucher ein weiteres Schlafplätzchen bietet.
Über die ebenfalls weiß lackierte Holzleiter klettert man auf der anderen Seite in den 1,20 Meter hohen Zwickel über der Terrasse, der sich, mit Matratzen ausgelegt, für gemütliche Lesestunden eignet, aber auch für spontane Besucher ein weiteres Schlafplätzchen bietet.
Offen zum Wohnraum auf der einen Seite und mit verglaster Front auf der anderen versteckt sich auch die Küche nicht hinter massiven Wänden. „Die breite Durchreiche zum Essbereich ist toll – ich kann hier kochen, während unser Sohn herumtollt. Ob im Garten oder im Haus, ich kann ihn von der Küche aus immer bestens im Blick haben“, so Schellenberg-Thaut.
In die Einbaumöbel sind Küchengeräte von Bosch integriert. Und auch hier gibt es Porzellangriffe wie im Eingangsbereich. Die Liebe zum Detail – sie zieht sich durchs ganze Haus.
Quer zum Eingangsbereich schaut man von der Küche ins Badezimmer hinüber, die Kieferndielen wurden durchgehend verlegt.
In die Einbaumöbel sind Küchengeräte von Bosch integriert. Und auch hier gibt es Porzellangriffe wie im Eingangsbereich. Die Liebe zum Detail – sie zieht sich durchs ganze Haus.
Quer zum Eingangsbereich schaut man von der Küche ins Badezimmer hinüber, die Kieferndielen wurden durchgehend verlegt.
„Früher gab es hier nur ein Plumpsklo – aber da wir ja auch die Moderne einziehen lassen wollten, haben wir jetzt ein richtiges Bad“, lacht Schellenberg-Thaut. Ein wenig Ursprüngliches ist aber dennoch erhalten geblieben. Denn das Haus – und damit auch das Bad – kommt ohne Anschluss an die öffentliche Wasserversorgung aus. „Im Garten gibt es einen großen Regenwassertank, dessen Wasser erhitzt wird und durch eine Pumpe in die Leitungen kommt – irgendwann ist aber das Warmwasser aus, wer früh aufsteht, ist hier klar im Vorteil“, so die Architektin.
Bei all dem vielen Weiß und den natürlichen Holztönen wirkt die mit rotem Knopfmosaik verkleidete Duschkabine beinahe extravagant. „Durch den tiefen Einstieg kann unser Sohn die Dusche auch als Badewanne nutzten. Sie sticht zwar aus dem Rest der Einrichtung heraus – aber ich finde, dass es am Ende die Mischung macht“, so die Architektin.
Mosaikfliesen: Jasba; Waschbecken: Alape; Waschtisch: maßgeschreinert (aus Kiefer)
Bei all dem vielen Weiß und den natürlichen Holztönen wirkt die mit rotem Knopfmosaik verkleidete Duschkabine beinahe extravagant. „Durch den tiefen Einstieg kann unser Sohn die Dusche auch als Badewanne nutzten. Sie sticht zwar aus dem Rest der Einrichtung heraus – aber ich finde, dass es am Ende die Mischung macht“, so die Architektin.
Mosaikfliesen: Jasba; Waschbecken: Alape; Waschtisch: maßgeschreinert (aus Kiefer)
Dieses Projekt, auf das die beiden Architekten am häufigsten angesprochen werden, ist übrigens ihr kleinstes. „Manchmal ist es eben nicht das Große und Pompöse, was Aufsehen erregt. Auch ein Haus, das aussieht, als wäre es schon immer da gewesen, kann ein echter Blickfang sein“, so die Architektin. „Und weil es hier einfach so unglaublich gut nach Wald riecht – nach Kiefern, Harz und Erde – bleibt es unser ganz persönlicher Sehnsuchtsort. Ein privates Kleinod zwischen Märchen und Wirklichkeit, das wir trotz häufiger Anfragen niemals nachbauen möchten.“
In unserer Rubrik „Houzzbesuch“ stellen wir spannende Projekte der Houzz-Experten vor, aber auch originelle Wohnungen von Privatleuten. Ihr Projekt oder Ihr Zuhause passt perfekt? Dann schreiben Sie uns – und schicken Sie am besten ein paar Fotos mit!
In unserer Rubrik „Houzzbesuch“ stellen wir spannende Projekte der Houzz-Experten vor, aber auch originelle Wohnungen von Privatleuten. Ihr Projekt oder Ihr Zuhause passt perfekt? Dann schreiben Sie uns – und schicken Sie am besten ein paar Fotos mit!
Den Charme des abgerissenen Originals aus den späten Zwanzigern auf den Neubau zu übertragen und ihn mit modernen Elementen zu versehen – das haben sich Schellenberg-Thaut und ihr Mann zur Aufgabe gemacht. Entstanden ist ein detailverliebtes Waldhäuschen aus Kiefernholz. Außen mit einer dunkelbraun lasierten Verschalung, innen naturbelassen und weiß gestrichen, macht es seinem Vorgängerbau alle Ehre; eine augenzwinkernde Verneigung vor dem alten Haus, so die Eigentümer.