Houzzbesuch: Künstlerwohnung – so lebt ein Illustratorenpaar in Paris
Designklassiker und jede Menge Kunst: Mit Kreativität und Geschmack haben zwei gebürtige Spanier 60 Quadratmeter zum Stil-Highlight gemacht
Matteo und Inès haben viel gemeinsam: ihre spanischen Wurzeln, die Liebe zu Paris sowie ihre große Leidenschaft für Kunst und Design, die sie in ihrem gemeinsamen Atelier ausleben. Und nun teilen die beiden auch noch dieses wunderschöne Apartment in einem typisch Pariser Altbau aus der Haussmann-Ära, das sie mit hochwertigen Vintage-Fundstücken und viel Kreativität in ein echtes Künstler-Zuhause verwandelt haben.
Auf einen Blick
Hier wohnen: die Illustratoren Inès und Matteo – eine Tochter ist unterwegs
In: der Avenue de la République, Paris, Frankreich
Auf: 63 Quadratmetern
Fotos: Meero
Auf einen Blick
Hier wohnen: die Illustratoren Inès und Matteo – eine Tochter ist unterwegs
In: der Avenue de la République, Paris, Frankreich
Auf: 63 Quadratmetern
Fotos: Meero
Es hat lange gedauert, bis die Illustratoren Inès und Matteo, zwei gebürtige Spanier, in Paris ihre Traumwohnung fanden. Zuvor teilten sie sich fünf Jahre lang eine 30-Quadratmeter-Wohnung. Sie wollten unbedingt im Viertel „République“ wohnen bleiben, wo sich auch ihr Atelier befindet. Als sie nach über einhundert (!) Besichtigungen endlich die perfekte Wohnung gefunden zu haben glaubten, ließen widrige Umstände den Kauf in letzter Minute platzen. Aber die beiden hatten Glück im Unglück: Noch am selben Tag fand Inès, getrieben von einer Art sechstem Sinn (den Matteo liebevoll „ihr besonderes Talent“ nennt), diese Mietwohnung in der Avenue de la République, die all ihre Kriterien erfüllte! Mit Designerstücken und modernen Kunstwerken hat das kreative Paar die neue Wohnung in ein hochindividuelles, stylisches Zuhause verwandelt. Voilà!
Ihre Liebe für die französische Hauptstadt hatte die beiden einst hierher geführt – und natürlich wollten sie auch unbedingt in einem typischen Haussmann-Altbau wohnen. Das 63 Quadratmeter große Apartment in der imposanten Avenue de la République war genau das, was die beiden gesucht hatten, nicht zuletzt wegen der Nähe zu ihrem Atelier!
„Auch wenn wir die Wohnung nur mieten, war es uns wichtig, sie nach unseren Wünschen zu gestalten“, erklären die beiden. Als Inès und Matteo die Wohnung fanden, war sie komplett in Beige gestrichen und der Stuck unter etlichen Farbschichten verschwunden. Es brauchte einiges an Fantasie, um sich vorzustellen, wie daraus ein modernes Zuhause werden könnte. Aber die beiden haben das Potenzial erkannt, und nachdem sie zu diesem Zeitpunkt schon einen wahren Besichtigungsmarathon hinter sich hatten, schlugen sie ohne zu zögern zu.
Den verhunzten Stuck ließen sie von einem professionellen Kunsthandwerker aufarbeiten, der unter den unzähligen Farbschichten wahre Meisterwerke zu Tage förderte: Im Esszimmer etwa legte er Szenen aus der griechischen Mythologie frei.
Wie es sich für einen typischen Haussmann-Bau gehört, ist die Wohnung außerdem mit Doppelglasfenstern, Parkett und Marmorkamin ausgestattet – die ideale Kulisse für eine kreative Einrichtung der besonderen Art. Mit viel gestalterischem Gespür haben die beiden Designliebhaber den Räumen ihren ganz persönlichen Stempel aufgedrückt.
Wie es sich für einen typischen Haussmann-Bau gehört, ist die Wohnung außerdem mit Doppelglasfenstern, Parkett und Marmorkamin ausgestattet – die ideale Kulisse für eine kreative Einrichtung der besonderen Art. Mit viel gestalterischem Gespür haben die beiden Designliebhaber den Räumen ihren ganz persönlichen Stempel aufgedrückt.
Als Erstes ließen Inès und Matteo alle Wände weiß streichen, um sie anschließend wie eine leere Leinwand gestalten können. So auch im Esszimmer, das allerdings demnächst zum Kinderzimmer für die Tochter der beiden umfunktioniert wird. Durch die großen Fenster, die direkt auf die belebte Avenue de la République blicken, gelangt jede Menge Tageslicht in den Raum.
„Die meisten Möbel sind secondhand“, erklärt Inès. Zwei der Stühle sind alte Eames Chairs, bei den anderen beiden handelt es sich um die Neuauflage von Vitra. „Es gibt doch nichts Schöneres als ein in Würde gealtertes Original-Designerstück.“
Tisch: Tavolo XZ3, Magis
„Die meisten Möbel sind secondhand“, erklärt Inès. Zwei der Stühle sind alte Eames Chairs, bei den anderen beiden handelt es sich um die Neuauflage von Vitra. „Es gibt doch nichts Schöneres als ein in Würde gealtertes Original-Designerstück.“
Tisch: Tavolo XZ3, Magis
Der Sessel ist Teil einer Sitzgruppe, zu der ein weiterer Sessel und eine Couch gehören. Inès und Matteo haben sie bei einem befreundeten Antiquar in Oberkampf, ihrem Viertel im elften Arrondissement, gekauft. „Das ist das Tolle am elfen Arrondissement: Hier gibt es eine sehr lebendige Künstlerszene. Jeder kennt jeden, und man ruft sich gegenseitig an, wenn man über etwas stolpert, das dem anderen gefallen könnte“, schwärmen die beiden.
Ein tolles Beispiel für den individuellen Stil der zwei ist der Krug aus orangefarbenem Kautschuk, der von einem ihrer Lieblingsdesigner stammt. „Das Material verleiht dem Objekt etwas sehr Lebendiges. Man kann quasi dabei zusehen, wie er sich mit der Zeit verformt.“
Ein tolles Beispiel für den individuellen Stil der zwei ist der Krug aus orangefarbenem Kautschuk, der von einem ihrer Lieblingsdesigner stammt. „Das Material verleiht dem Objekt etwas sehr Lebendiges. Man kann quasi dabei zusehen, wie er sich mit der Zeit verformt.“
Auch im Wohnzimmer haben Inès und Matteo klassische Kunstwerke, skandinavisches Design und moderne Elemente miteinander kombiniert. „Wir lieben es, über die Flohmärkte von Anvers, Berlin und Brüssel zu schlendern.“ Von einem dieser Secondhand-Ausflüge nach Brüssel stammen auch der Stuhl und der Schreibtisch von Friso Kramer.
Ein weiterer Flohmarkt-Fund, diesmal aus Berlin, ist das wunderschöne, grafische Plaid von Potipoti. „Wir lieben diese Decke, vor allem, da wir gerade selbst an einem Projekt arbeiten, bei dem Textilien zum Einsatz kommen.“
Stuhl und Schreibtisch: Friso Kramer, Flohmarkt Brüssel; Plaid: Potipoti, Flohmarkt Berlin
Ein weiterer Flohmarkt-Fund, diesmal aus Berlin, ist das wunderschöne, grafische Plaid von Potipoti. „Wir lieben diese Decke, vor allem, da wir gerade selbst an einem Projekt arbeiten, bei dem Textilien zum Einsatz kommen.“
Stuhl und Schreibtisch: Friso Kramer, Flohmarkt Brüssel; Plaid: Potipoti, Flohmarkt Berlin
Der „blaue Akt“ von Matisse hängt als Reproduktion über dem Sofa. Für die beiden Illustratoren ist und bleibt der Wegbereiter der Moderne eine wichtige Inspirationsquelle. „Diesen Siebdruck haben wir auf einem Trödelmarkt hier bei uns im Viertel gefunden. Er ist von extrem guter Qualität und hat sogar eine Seriennummer. Trotzdem hat uns der Verkäufer einen sehr guten Preis gemacht. Zuhause haben wir dann festgestellt, dass es sich um einen Erstdruck für das Museum von Nizza aus dem Jahr 1963 handelt“, erinnern sich die beiden.
„Wir sammeln Kakteen, weil uns in Paris ein bisschen die Natur fehlt“, erklärt Inès. Und Matteo fügt hinzu: „Damit wir künftig wieder öfter im Grünen sein können, planen wir gerade den Bau eines Ferienhauses in Oviedo, Spanien. Außerdem wollen wir uns dort eine Keramikwerkstatt einrichten.“
Bis es soweit ist, pflegen sie ihre kleine Kakteensammlung, die sie mit außergewöhnlichen, wunderbar kitschigen Accessoires kombinieren. Dank der vielen liebevollen kleinen Details strahlt die Wohnung des kreativen Paars eine Lebensfreude aus, die regelrecht ansteckend ist.
Bis es soweit ist, pflegen sie ihre kleine Kakteensammlung, die sie mit außergewöhnlichen, wunderbar kitschigen Accessoires kombinieren. Dank der vielen liebevollen kleinen Details strahlt die Wohnung des kreativen Paars eine Lebensfreude aus, die regelrecht ansteckend ist.
Menschen, Orte und Architektur sind eine schier unerschöpfliche Inspirationsquelle für Inès und Matteo. Auf ihren vielen Flohmarkt-Touren können sie ihre Leidenschaft für Kunst und Design ausleben und gleichzeitig Menschen beobachten, eine weitere Sache, die sie lieben. Die Stehleuchte – natürlich ein Unikat – wurde aus einem alten Ventilator gefertigt. Die minimalistische, grafische Leuchte stammt von Atelier Areti. „Sie hat etwas von Art déco, oder?“, freuen sich die beiden.
Leuchte: Atelier Areti
Leuchte: Atelier Areti
Das Foto über dem Schreibtisch stammt von der Mailänder Fotografin Martina Giammaria, die bereits im Atelier der beiden, das zugleich eine Galerie ist, ausgestellt hat. „Wir haben es im Austausch gegen eine unserer Illustrationen von ihr bekommen. Das war noch vor ihrem großen Durchbruch und ihrem ‚Ritterschlag‘ durch die New York Times“, erzählen die beiden. In der Tat scheinen sie ein gutes Gespür für vielversprechende Nachwuchskünstler zu haben.
Der rote Kühlschrank von Smeg ist der absolute Hingucker in der ansonsten recht schlichten und funktional eingerichteten Küche. „Ich habe ihn für meine allererste Wohnung auf dem Montmartre gekauft, und seitdem zieht er immer wieder mit mir um“, erzählt Matteo. „An der Küche haben wir eigentlich nichts weiter verändert, lediglich die Türgriffe und das Spülbecken haben wir ausgetauscht.“
Aber auch hier ist das Künstlerpaar seinem Stil treu geblieben: Das flexible Aufbewahrungssystem hatten sie im elterlichen Haushalt gesehen und gleich gewusst: So eines wollen wir auch haben! Direkt daneben hängt eine stylische Wandwaage aus den Siebzigerjahren mit herunterklappbarer Wiegefläche. „Damals war einfach alles aus orangefarbenem Plastik!“, lachen die beiden.
Das schlicht gehaltene Schlafzimmer strahlt eine wunderbare Ruhe aus. Die Zeichnung über dem Bett stammt von Inès. Die Bettwäsche von Pixtil verleiht dem Raum eine höchst individuelle Note. Bei dem Motiv handelt es sich um Codes, die nach dem Zufallsprinzip von einem Computer generiert wurden. So wird eine Verbindung zwischen der digitalen und der textilen Welt geschaffen.
Bettwäsche: Pixtil
Bettwäsche: Pixtil
Als Inès und Matteo die Wohnung fanden, war das Badezimmer komplett blau. Es brauchte weit mehr als einen Anstrich, damit die Wände wieder richtig schön weiß wurden! Nur die Fliesen rund um die Dusche haben die zwei behalten. Eigentlich wollte Matteo eine Duschkabine aus Glas einbauen, doch die Krümmung der Duschwanne machte ihm einen Strich durch die Rechnung. Alle Accessoires im Badezimmer kommen übrigens aus dem MoMA Store in New York – wahre Alltagskunst eben!
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