Houzzbesuch: Loft unterm Sägezahndach einer ehemaligen Weberei bei Lyon
Unter dreißig und schon Fabrikbesitzer: Wie eine Architektin mit ihrem Mann ein heruntergekommenes Industriegebäude zu neuem Leben erweckte
Nachdem Architektin Noémie Dutel und ihr Mann Clément eine Weile im Ausland gelebt hatten, kehrten sie nach Frankreich zurück und ließen sich zunächst in Lyon nieder. Ein Haus zu kaufen, hatten sie zu diesem Zeitpunkt eigentlich nicht im Sinn. Aber wie das Leben so spielt … Als Noémie eines Tages auf eine alte Weberei aus dem 20. Jahrhundert stieß, von denen es in der Region noch so einige gibt, war ihr sofort klar: Das ist unser Haus. „Das Gebäude steht mitten auf dem Lande, in einem kleinen Dorf namens Panissières mit gerade einmal 2.900 Einwohnern. Es war ziemlich heruntergekommen und wurde von einem Handwerker als Lager genutzt. Ich habe sofort sein Potenzial erkannt und musste die Gelegenheit einfach beim Schopfe packen.“
Außenwände und Dachstuhl waren in gutem Zustand. „Wir mussten uns also ‚nur’ um den Innenausbau kümmern“, erzählt Dutel. Das Haus steht auf einem abschüssigen Grundstück und hat drei Etagen – Souterrain, Erdgeschoss und Obergeschoss – von denen das Paar bisher nur das Obergeschoss renovierte, weil es das größte Potenzial hatte und die beiden außerdem nicht mehr Platz brauchten.
Das Original-Fabrikgebäude ist aus rotem Backstein aus der Region sowie Lyoner Ziegelsteinen, wie man an diesem Fassaden-Streifen noch gut sehen kann. Typisch sind die Fenster- und Türstürze aus Backstein.
Mit dem Kauf der Immobilie kehrten Noémie und Clément Dutel zu ihren Wurzeln zurück: Panissières liegt nur wenige Kilometer von der Stadt entfernt, in der die beiden aufgewachsen sind. „Immer mehr junge Leute ziehen von hier weg. Mit unserer Rückkehr wollen wir dabei helfen, die Region zu revitalisieren“, so Noémie Dutel. „Als wir anfingen, sagten die Leute zu uns: ‚Das schafft ihr nie.‘ Die ehemalige Fabrik war damals ja komplett roh. Aber wir waren fest entschlossen, dem alten Gebäude zu neuem Leben zu verhelfen.“ Gesagt, getan!
Mit dem Kauf der Immobilie kehrten Noémie und Clément Dutel zu ihren Wurzeln zurück: Panissières liegt nur wenige Kilometer von der Stadt entfernt, in der die beiden aufgewachsen sind. „Immer mehr junge Leute ziehen von hier weg. Mit unserer Rückkehr wollen wir dabei helfen, die Region zu revitalisieren“, so Noémie Dutel. „Als wir anfingen, sagten die Leute zu uns: ‚Das schafft ihr nie.‘ Die ehemalige Fabrik war damals ja komplett roh. Aber wir waren fest entschlossen, dem alten Gebäude zu neuem Leben zu verhelfen.“ Gesagt, getan!
Der heutige Wohnbereich beeindruckt vor allem mit seiner enormen Deckenhöhe von teilweise bis zu sechs Metern, die die neuen Eigentümer unbedingt erhalten wollten. Die einzige Schwierigkeit bestand darin, den Raum auch ordentlich warm zu bekommen. „Wir haben uns für eine Kombination aus einem modernen Holzofen („Ilot”, designt von Arnaud Lapierre für Invicta) und einer Gastherme mit Fußbodenheizung entschieden. Der Heizungsinstallateur hatte uns davor gewarnt, dass die Gasheizung nicht ausreichen würde, aber wir haben uns durchgesetzt. Gerade haben wir den ersten Winter hinter uns. Manchmal ist es in der Zwischenetage, wo ich mein Büro habe, schon ein wenig kalt, aber im Wohnzimmer ist es immer kuschelig warm“, sagt Dutel.
Doppelt verglaste Fenster und eine komplett neue Wärmedämmung mit Glaswolle an Wänden und Decke sowie Styrodur für den Fußboden halten die Wärme im Raum.
Auch die passende Beleuchtung zu finden, war eine ziemliche Herausforderung für die junge Architektin. „Wegen der Deckenhöhe kamen Spots nicht in Frage. Stattdessen haben wir uns für Hängeleuchten entschieden“, erklärt Dutel. „Dafür haben wir zunächst ein Drahtseil gespannt und daran die Elektroleitung befestigt. Das war komplizierter als erwartet, da wir als Verbindung zwischen den Kabeln ganz spezielle Lüsterklemmen verwenden mussten. Als Leuchten haben wir einfache Fassungen und Leuchtkörper gewählt, auch, um Kosten zu sparen.“
Doppelt verglaste Fenster und eine komplett neue Wärmedämmung mit Glaswolle an Wänden und Decke sowie Styrodur für den Fußboden halten die Wärme im Raum.
Auch die passende Beleuchtung zu finden, war eine ziemliche Herausforderung für die junge Architektin. „Wegen der Deckenhöhe kamen Spots nicht in Frage. Stattdessen haben wir uns für Hängeleuchten entschieden“, erklärt Dutel. „Dafür haben wir zunächst ein Drahtseil gespannt und daran die Elektroleitung befestigt. Das war komplizierter als erwartet, da wir als Verbindung zwischen den Kabeln ganz spezielle Lüsterklemmen verwenden mussten. Als Leuchten haben wir einfache Fassungen und Leuchtkörper gewählt, auch, um Kosten zu sparen.“
Die Küche ist offen und mit zurückhaltenden, weißen Möbeln ausgestattet, um den rauen Materialien der Architektur den Vortritt zu lassen und das Loftgefühl zu erhalten. Einziger Farbakzent ist der Spritzschutz aus Zementfliesen, die das Paar in einer Fabrik im Süden Frankreichs gekauft hat. Mit ihren Gelb- und Grautönen passen sie perfekt zu den vielen Eichenholz-Elementen im Loft. Die Fliesen wurden auch auf dem Boden des Küchenbereiches verlegt, um ihn klar vom Rest der Wohnung abzugrenzen.
Die 4,50 auf 1,20 Meter große Kücheninsel dient als Essplatz und bietet jede Menge Stauraum. „Auf Hängeschränke haben wir komplett verzichtet. So wirkt der Bereich wunderbar luftig“, so Dutel.
Küche: Kvik
Die 4,50 auf 1,20 Meter große Kücheninsel dient als Essplatz und bietet jede Menge Stauraum. „Auf Hängeschränke haben wir komplett verzichtet. So wirkt der Bereich wunderbar luftig“, so Dutel.
Küche: Kvik
Damit die Gerüche aus der Küche nicht durch den ganzen Loft ziehen, hat das Paar sich einen extra leistungsfähigen Dunstabzug von Kvik gegönnt, der in den Wandvorsprung integriert ist.
Was Sie über Dunstabzugshauben wissen müssen
Die Arbeitsplatte besteht aus einem extrem matten Nanotech-Material. Sie fühlt sich samtig an, und kleine Kratzer lassen sich ganz leicht mit einem feuchten Lappen und Bügeleisen entfernen.
Was Sie über Dunstabzugshauben wissen müssen
Die Arbeitsplatte besteht aus einem extrem matten Nanotech-Material. Sie fühlt sich samtig an, und kleine Kratzer lassen sich ganz leicht mit einem feuchten Lappen und Bügeleisen entfernen.
Um die Wohnfläche optisch zu strukturieren, ohne die Deckenhöhe zu verändern, setzte die Architektin ein Raum-im-Raum-Konzept um: zwei einander gegenüberliegende Kuben (einer hinter der Küche und der zweite hinter dem Wohnbereich) bieten jeweils Platz für ein gemütliches Schlafzimmer mit angrenzendem Bad.
Der schmale Bereich zwischen Küche und erstem Kubus war als Wohnbereich ungeeignet – zu klein für eine Sofaecke und ohne Anschlüsse für das TV-Kabel –, aber als Essbereich perfekt. Außerdem wollte das Paar den Wohnbereich ohnehin lieber in der Nähe des Holzofens haben, damit es dort im Winter auch immer schön kuschelig ist.
Die größte Herausforderung bei der Renovierung stellte der Fußbodenbelag dar. „Um den Industrial-Charakter des Lofts zu betonen, haben wir uns für Sichtestrich entschieden. Das wird heutzutage immer häufiger gemacht, aber die meisten Firmen haben noch nicht viel Erfahrung damit. Man weiß vorher nie, wie der fertige Fußboden aussieht, aber wir sind zufrieden. Auch die Risse, die hier und da entstanden, sind wunderschön und betonen den rauen Charme der Räumlichkeiten. Genau wie die Spuren der Insekten, die in der Trocknungsphase auf dem Estrich herumgelaufen sind!“, sagt Noémie Dutel. Zu guter Letzt wurde der Estrich mit einem von dem Trockenbauer selbst entwickelten Lack versiegelt.
Der schmale Bereich zwischen Küche und erstem Kubus war als Wohnbereich ungeeignet – zu klein für eine Sofaecke und ohne Anschlüsse für das TV-Kabel –, aber als Essbereich perfekt. Außerdem wollte das Paar den Wohnbereich ohnehin lieber in der Nähe des Holzofens haben, damit es dort im Winter auch immer schön kuschelig ist.
Die größte Herausforderung bei der Renovierung stellte der Fußbodenbelag dar. „Um den Industrial-Charakter des Lofts zu betonen, haben wir uns für Sichtestrich entschieden. Das wird heutzutage immer häufiger gemacht, aber die meisten Firmen haben noch nicht viel Erfahrung damit. Man weiß vorher nie, wie der fertige Fußboden aussieht, aber wir sind zufrieden. Auch die Risse, die hier und da entstanden, sind wunderschön und betonen den rauen Charme der Räumlichkeiten. Genau wie die Spuren der Insekten, die in der Trocknungsphase auf dem Estrich herumgelaufen sind!“, sagt Noémie Dutel. Zu guter Letzt wurde der Estrich mit einem von dem Trockenbauer selbst entwickelten Lack versiegelt.
Am großen Esstisch – ein alter Tapeziertisch, den die Eigentümer einem Handwerker abgekauft haben – finden bequem bis zu zwölf Personen Platz. Die Originaltischplatte aus Sperrholz war leider zu abgenutzt, um sie zu erhalten, so dass die Dutels sie durch eine Platte aus Pappelholz ersetzten. Die Tischbeine sind original.
Die Hängeleuchte haben die beiden in dem Secondhandladen Esprit d’Atelier in Feurs, in der Nähe von Panissières, gekauft.
Die Hängeleuchte haben die beiden in dem Secondhandladen Esprit d’Atelier in Feurs, in der Nähe von Panissières, gekauft.
Ein bunter Mix aus Stühlen komplettiert den Essbereich. Secondhand-Holzstühle von Emmaüs stehen Seite an Seite mit alten Tolix-Modellen: „Bevor Clément sein Theater-Café eröffnet hat, arbeitete er in einer Sport-Eventagentur. Als er gerade einen Fußballverein besuchte, bekam er mit, dass die Stühle in den Müll wandern sollten, da niemand ihren Wert kannte. Er hat sie sozusagen gerettet!“, erzählt Dutel.
Rechts daneben befinden sich hinter gut kaschierten Türen aus Eichensperrholz mehrere Einbauschränke sowie der Zugang zum Schlafzimmer.
Rechts daneben befinden sich hinter gut kaschierten Türen aus Eichensperrholz mehrere Einbauschränke sowie der Zugang zum Schlafzimmer.
Dieses Fenster gab es vorher nicht. „Es war Cléments Idee, hier ein Fenster einzubauen, weil wir bis dahin gar keinen Blick in den Garten und die Umgebung hatten – was natürlich eine Schande ist, wenn man schon auf dem Land wohnt“, so Dutel. „Als wir das Grundstück gekauft haben, wurde es von unserem Nachbar Raymond schon seit einiger Zeit als Gemüsegarten genutzt. Wir haben ihm natürlich erlaubt, den Garten weiter zu nutzen, schließlich profitieren wir auch davon, denn er gibt uns immer gern etwas von seiner Ernte ab. Außerdem war das für uns die Gelegenheit, die anderen Dorfbewohner näher kennenzulernen.“
Südausrichtung, ein 60 Zentimeter tiefer Fensterrahmen (so tief sind Wand und Dämmung zusammen) und bunte Kissen machen aus dem neuen Fenster das perfekte Sonnenplätzchen und eine gemütliche Leseecke, die auch Katze Marmoude sehr zu schätzen weiß.
21 Sitzfenster und Fenstersitze zum Gucken und Träumen
Südausrichtung, ein 60 Zentimeter tiefer Fensterrahmen (so tief sind Wand und Dämmung zusammen) und bunte Kissen machen aus dem neuen Fenster das perfekte Sonnenplätzchen und eine gemütliche Leseecke, die auch Katze Marmoude sehr zu schätzen weiß.
21 Sitzfenster und Fenstersitze zum Gucken und Träumen
Im Wohnbereich hat das Paar Secondhand-Stücke mit selbstgebauten Möbeln und Familienerbstücken kombiniert. „Den roten Sessel hat meine Großmutter zu ihrer Kommunion geschenkt bekommen – das ist schon 70 Jahre her! Vor gut zwanzig Jahren hat sie ihn aufarbeiten lassen und genauso haben wir ihn übernommen. Und das Sofa ist ein großzügiges Geschenk meiner Schwester“, erzählt die Architektin. Die zwei Couchtische wiederum hat Dutel selbst entworfen. Die Umsetzung war ein Familienprojekt: „Die Tische bestehen aus einem Metallgestell und einer Tischplatte aus Eiche. Den Zusammenbau haben unsere Väter übernommen.“ Der Teppich ist ein Mitbringsel von einer Afrika-Reise. Auch das Sideboard unter dem Flachbildschirm haben die Eigentümer selbst gebaut: aus alten Weinkisten vom Vorbesitzer des Hauses, einem Weinhändler.
Die beiden Wandregale darüber sind Ausstellungsfläche für Clément Dutels Schallplatten und CDs. „Clément ist wahrscheinlich der letzte Mensch auf der Welt, der noch CDs hört“, so Noémie Dutel lachend. Seine umfassende Sammlung bewahrt er in einem alten Verkaufsständer auf, den er auf dem Flohmarkt Puces du Canal in Lyon gekauft hat.
Leuchte: Habitat
Die beiden Wandregale darüber sind Ausstellungsfläche für Clément Dutels Schallplatten und CDs. „Clément ist wahrscheinlich der letzte Mensch auf der Welt, der noch CDs hört“, so Noémie Dutel lachend. Seine umfassende Sammlung bewahrt er in einem alten Verkaufsständer auf, den er auf dem Flohmarkt Puces du Canal in Lyon gekauft hat.
Leuchte: Habitat
Knapp die Hälfte des insgesamt 190 Quadratmeter großen Obergeschosses haben die Eigentümer für einen großzügigen Wintergarten abgezwackt. „Er dient als Pufferzone zwischen Eingangs- und Wohnbereich“, erklärt Dutel. „Im Frühjahr und im Herbst nutzen wir ihn für Partys und Abendessen mit Freunden. Den Rest des Jahres dient er als eine Art Hobbyraum.“
Der Bereich war schon vorher durch Wände eingefasst, allerdings ließ die Architektin sie mit leichten Porenbetonsteinen neu aufmauern, um die Last auf den Fußboden zu verringern. Die Glasfront ist sieben Meter breit und mit doppelt verglasten Scheiben ausgestattet, da der Wintergarten selbst keinerlei Wärmedämmung hat.
Der Bereich war schon vorher durch Wände eingefasst, allerdings ließ die Architektin sie mit leichten Porenbetonsteinen neu aufmauern, um die Last auf den Fußboden zu verringern. Die Glasfront ist sieben Meter breit und mit doppelt verglasten Scheiben ausgestattet, da der Wintergarten selbst keinerlei Wärmedämmung hat.
Das Wandstück über der Scheibe ist auf der Wintergartenseite mit einer Verkleidung aus Lärchenholz versehen. „Dahinter befindet sich eine verputzte Ziegelsteinwand. Wir wollten sie eigentlich sichtbar lassen, aber überall bröckelte der Putz ab, sodass wir beschlossen, das Ganze mit Holz zu verkleiden“, erklärt Dutel.
Das Sägezahndach ist original und verstärkt den Industrial-Look des Lofts. „Wenn man ein Kind eine Fabrik malen lässt, würde es genau so eine Dachlinie malen!“, freut sich die Architektin.
Diverse Grünpflanzen – allesamt kälteresistent – stehen bisher einfach auf dem Boden, aber das Paar hat Großes vor: „Wir würden sie gern an den Dachbalken aufhängen. Außerdem wollen wir die komplette Wand mit Efeu beranken lassen.“
Diverse Grünpflanzen – allesamt kälteresistent – stehen bisher einfach auf dem Boden, aber das Paar hat Großes vor: „Wir würden sie gern an den Dachbalken aufhängen. Außerdem wollen wir die komplette Wand mit Efeu beranken lassen.“
Der Couchtisch besteht aus einfachen Europaletten, die bei den Bauarbeiten übriggeblieben sind. Drumherum hat die Architektin diverse Sitzgelegenheiten gruppiert – perfekt für gesellige Abende mit Freunden. Die blauen Sessel hat das Paar secondhand im Internet aufgetrieben, der Ledersessel ist von Emmaüs, und der kleine einzelne Holzstuhl ein Souvenir aus Gabun. „Diese Art von Stühlen sind dort sehr verbreitet. Er besteht aus zwei Brettern, die ineinander verkantet sind – einfacher geht’s nicht!“
Den Pflanztisch in der Ecke nutzen die beiden als Werktisch, Ablagefläche und natürlich zum Eintopfen.
Das ist das Schlafzimmer von Noémie und Clément. Es befindet sich in dem Kubus hinter der Küche. Um den Industrial-Stil wiederaufzunehmen, haben die beiden die Wellblechdecke unverkleidet gelassen. „Beide Kuben sind nach dem gleichen Prinzip aufgebaut: Sie bestehen aus einem Metallrahmen, an dem Verbundplatten befestigt wurden (aus Wellblech und Beton). Anschließend wurde das gesamte Konstrukt mit Trockenbauwänden geschlossen.“
Die Krippen-Bilder über dem Bett scheinen auf den ersten Blick gar nicht hierher zu gehören. „Sie sind ein bisschen kitschig, aber mit ihren lebendigen Farben wirken sie trotzdem irgendwie modern“, so Dutel.
Die Krippen-Bilder über dem Bett scheinen auf den ersten Blick gar nicht hierher zu gehören. „Sie sind ein bisschen kitschig, aber mit ihren lebendigen Farben wirken sie trotzdem irgendwie modern“, so Dutel.
Das Paar wollte gern ein En-Suite-Badezimmer haben, aber eigentlich war dafür zu wenig Platz. Deshalb ordnete Dutel die einzelnen Badelemente nebeneinander an: „Die Dusche befindet sich links neben dem Waschbecken. Auf der anderen Seite der Wand ist die Küchenzeile, so dass wir die Wasserleitungen gleich mit nutzen konnten“, erzählt sie.
Verdunkelungsvorhänge aus Baumwolle vor dem Fenster und als Raumtrenner zum Ankleidebereich verleihen dem Raum eine warme Atmosphäre.
Vorhänge und Hängeleuchten: Ikea
Verdunkelungsvorhänge aus Baumwolle vor dem Fenster und als Raumtrenner zum Ankleidebereich verleihen dem Raum eine warme Atmosphäre.
Vorhänge und Hängeleuchten: Ikea
Das Waschbecken stammt aus einer alten Schule, das Paar hat es im Internet gefunden und in einem Dorf ganz in der Nähe abgeholt. Zum Schulmotiv passen auch der Retro-Seifenspender und die Wandfliesen wunderbar: „Bei den Fliesen handelt es sich um ein günstiges Modell, das früher vor allem auf Bauernhöfen zu finden war und heute keiner mehr haben will“, erzählt Dutel. „Wir haben sie deckenhoch verlegen lassen und blaue Fugen verwendet, damit sie etwas moderner wirken“, so die Architektin weiter. „Außerdem sehen sie so fast aus wie ein kariertes Heft – da haben wir wieder das Schulthema!“
Der Wasserhahn ist ebenfalls Marke Eigenbau. Der Installateur einfach Kupferrohre entsprechend zurechtgebogen – fertig war der Wasserhahn. Eine coole Idee, die perfekt zu den anderen rohen Materialien im Loft passt.
Spiegel: Ikea
Der Wasserhahn ist ebenfalls Marke Eigenbau. Der Installateur einfach Kupferrohre entsprechend zurechtgebogen – fertig war der Wasserhahn. Eine coole Idee, die perfekt zu den anderen rohen Materialien im Loft passt.
Spiegel: Ikea
Im zweiten Kubus (hinter der Wand, an der der Fernseher hängt) befindet sich das Gästezimmer. Hinter der Holzvertäfelung aus Eiche kann man die Treppe ins Zwischengeschoss erahnen. Um den Raum unter der Treppe optimal auszunutzen, haben die Eigentümer maßgefertigte Einbauschränke integriert. Sie sind mit unsichtbaren Türen aus Eichensperrholz versehen, die die sich einfach auf Druck öffnen lassen.
Ebenfalls im zweiten Kubus befindet sich dieses Badezimmer mit Glastür in den Wintergarten. Trotzdem gibt es hier weder Vorhang noch Jalousien – und das mit voller Absicht. „Man hat ohnehin keinen Einblick in das Badezimmer, weder vom Loft, noch vom Eingangsbereich aus. Um einen Blick zu erhaschen, muss man schon in die hinterste Ecke des Wintergartens gehen“, so Dutel.
Die Badewanne haben die beiden ebenfalls im Internet aufgetrieben. Wie es der Zufall so will, befand sie sich in einem kleinen Dorf nur fünf Minuten von Panissières entfernt. Und zwar nicht in irgendeinem: „Die Wanne haben wir aus dem Schloss Rozier. Das steht genau in dem Dorf, in dem Clément und ich zur Schule gegangen sind. Und genau in diesem Anwesen hat Clément jetzt sein Theater-Café eröffnet“, erzählt Dutel lachend. Die freistehende Badewanne wurde neu emailliert und von außen neu lackiert. Genau wie im En-Suite-Badezimmer des Schlafzimmers wurde auch dieser Wasserhahn von dem Installateur eigenhändig zurechtgebogen.
Die Badewanne haben die beiden ebenfalls im Internet aufgetrieben. Wie es der Zufall so will, befand sie sich in einem kleinen Dorf nur fünf Minuten von Panissières entfernt. Und zwar nicht in irgendeinem: „Die Wanne haben wir aus dem Schloss Rozier. Das steht genau in dem Dorf, in dem Clément und ich zur Schule gegangen sind. Und genau in diesem Anwesen hat Clément jetzt sein Theater-Café eröffnet“, erzählt Dutel lachend. Die freistehende Badewanne wurde neu emailliert und von außen neu lackiert. Genau wie im En-Suite-Badezimmer des Schlafzimmers wurde auch dieser Wasserhahn von dem Installateur eigenhändig zurechtgebogen.
Der Wasserhahn ist noch original, während der Spiegel von einem Antiquitätenhändler in Lyon stammt. Extravagante Steinzeugfliesen verleihen dem Raum das besondere Etwas.
Dutel arbeitet von Zuhause aus. „Ich habe mein Büro im Zwischengeschoss eingerichtet, weil es hier oben wunderbar hell ist und ich einen tollen Blick auf den Himmel und die Vögel habe“, schwärmt sie.
Die Sitzbank auf der rechten Seite war eigentlich eine Notlösung. „Die Treppe war so niedrig, dass die Decke des Zwischengeschosses das Fenster im Gästezimmer verdeckt hätte. Also haben wir einfach eine Aussparung gemacht, diese verkleidet und zur Sitzbank umfunktioniert“, erklärt die Architektin.
Wie wohnen Menschen in Frankreich? Weitere tolle Houzzbesuche entdecken
Die Sitzbank auf der rechten Seite war eigentlich eine Notlösung. „Die Treppe war so niedrig, dass die Decke des Zwischengeschosses das Fenster im Gästezimmer verdeckt hätte. Also haben wir einfach eine Aussparung gemacht, diese verkleidet und zur Sitzbank umfunktioniert“, erklärt die Architektin.
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Hier wohnen: Architektin Noémie Dutel und ihr Mann Clément, der gerade ein Theater-Café eröffnet hat (beide 28) mit Katze Marmoude
Auf: 110 Quadratmetern Wohnung und 80 Quadratmetern Wintergarten im Obergeschoss einer ehemaligen Weberei. Das Gebäude hat insgesamt drei Etagen von jeweils 190 Quadratmetern. Es steht auf einem 1.000 Quadratmeter großen Grundstück
In: Panissières, 60 Kilometer südwestlich von Lyon, Frankreich
Budget für die Renovierung: knapp 100 000 Euro (inklusive Steuern)
Fotos: Aurélien Vivier